Solidarität für Protest der (Zahn-)Medizinischen Fachangestellten

Unter dem Motto "Wir sind ein Team" demonstrierten heute Zahnmedizinische und Medizinische Fachangestellte gemeinsam mit anderen Vertretern aus Gesundheitsberufen vor dem Brandenburger Tor, um die Politik auf ihre Situation im ambulanten Gesundheitswesen aufmerksam zu machen.

Text: PM KZBV | KZV Berlin 

Der Verband medizinischer Fachberufe e. V., der zu der Protestaktion aufgerufen hat, befürchtet, dass das geplante GKV-Finanzstabilisierungsgesetz (GKV-FinStG) die Versorgungsleistungen für Patienten einschränkt, den ohnehin bestehenden Fachkräftemangel verschärft und somit die Arbeit des Personals in niedergelassenen Zahnarzt- und Arztpraxen weiter erschwert. Die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) solidarisiert sich anlässlich der Veranstaltung einmal mehr mit den Zahnmedizinischen Fachangestellten und erneuert zugleich ihre Kritik an dem geplanten Gesetz.

Dr. Jörg Meyer, Vorsitzender des Vorstandes der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Berlin, der in Vertretung des Vorsitzenden des Vorstandes der KZBV an der Protestaktion teilnahm, unterstützt die Anliegen der Zahnmedizinischen Fachangestellten, etwa mit Blick auf eine höhere Wertschätzung oder eine angemessene Anerkennung ihrer Leistungen in der Patientenversorgung: „Unsere hochqualifizierten ZFA sind das Rückgrat des Praxisbetriebs. Ihre Arbeit ist essenziell für die Gewährleistung der Versorgung, die trotz aller Belastungen während der Pandemie sichergestellt war. Als Dank dafür wurden jedoch hunderttausende ZFA und MFA beim staatlichen Pflegebonus völlig ignoriert und hinter die Pflegeberufe ins zweite Glied gerückt. Nun folgt mit dem GKV-FinStG der nächste Dämpfer.“ Dieser Plan des Bundesgesundheitsministers sei weder zielführend für die langfristige Finanzierung des Gesundheitssystems noch eine Grundlage zur Stärkung und Aufwertung der Gesundheitsberufe.

Dr. Wolfgang Eßer, Vorsitzender des Vorstandes der KZBV: „Die strikte Budgetierung wieder einzuführen ist nicht zielführend. Im zahnärztlichen Bereich gab es keine Kostenexplosion. Im Gegenteil: Wir haben die Ausgabenanteile der Kassen in unserem Leistungsbereich konsequent verringert und damit bereits einen namhaften Beitrag zur Kostensenkung geleistet. Unsere Praxen sind Vorreiter bei Prävention und Prophylaxe. Unsere Erfahrung in der Umsetzung dieses wirtschaftlichen und kostenvermeidenden Versorgungsansatzes bringen wir in das Gesetzgebungsverfahren ein, um die vorgesehenen Regelungen zu verbessern. Die zahnmedizinische Patientenversorgung darf nicht kaputtgespart werden.“

Hintergrund: Protestaktion der ZFA und MFA
Der Verband medizinischer Fachberufe hatte Zahnmedizinische Fachangestellte (ZFA) und Medizinische Fachangestellte (MFA) dazu aufgerufen, an der Protestaktion in Berlin teilzunehmen und regional zur gleichen Zeit ähnliche Aktionen zu starten. Unterstützung gab es unter anderem von Seiten der KZBV, der (Zahn-)Ärztekammer, der Kassenärztlichen und der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Berlins, des Hartmannbundes und des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte.

Der Verband medizinischer Fachberufe fordert mehr Gehalt durch eine vollumfängliche und zeitnahe Gegenfinanzierung der Tariflöhne, aktuelle Gebührenordnungen, in denen die Leistungen der ZFA und MFA stärker abgebildet werden, eine höhere Wertschätzung, eine angemessene Anerkennung ihrer Leistungen in der Patientenversorgung und eine Gesundheitspolitik, die zur Stressprävention beiträgt.

Weitere Informationen zum Redebeitrag von Dr. Jörg Meyer finden Sie über die Social Media Kanäle der KZBV

Verband medizinischer Fachberufe e. V.: Pressemitteilung